Am liebsten würde ich dieses Buch gleich noch einmal lesen. Was für eine wunderbare Geschichte. In der Regel lese ich 50 Seiten am Tag. Dieses Buch mit seinen knapp 400 Seiten hat mich nur drei Tage beschäftigt. Beschäftigt im wahrsten Sinne des Wortes. Denn immer, wenn ich es aus der Hand legen musste, ging es mir nicht aus dem Kopf. Ob ich nun beim Geschirr abtrocknen war, beim Bügeln oder saubermachen. Immer habe ich drüber nachgedacht. Und die letzten 50 Seiten habe ich im Schneckentempo gelesen, weil ich die Geschichte einfach nicht verlassen wollte.
Die Antiquariatsbuchhandlung "Lost For Words" hat während der Corona-Pandemie einen Brief von Rosemary, einer älteren verheirateten Frau bekommen. Sie bittet darum, dass sie ihnen jede Woche ein Buch zuschickt.
Daraus erwächst in der Inhaberin Loveday die Idee einer Bücherapotheke. Eine Anzeige wird in die Zeitung gesetzt und der Laden kommt in Schwung. Die Leute schreiben per Post oder Mail. Mal mehr und mal weniger Privates. Daraufhin wird ihnen ein Bücherpaket fertig gemacht. Das kann per Post verschickt, an der Tür abgeholt werden oder innerhalb der Stadt bringt die Inhaberin es per Fahrrad nach Hause. Alles mit gebührendem Abstand.
Die Leute, die sich von der Buchhandlung ein "Rezept" zusammenstellen lassen, werden auch vorgestellt. Wie es ihnen während Corona geht, Vergangenheit, Gegenwart. Das, was Corona so mit sich gebracht hat, wird angesprochen: Einsamkeit, Gewalt in der Familie, Liebe/Trennung, Rassismus, die Situation der Pflegekräfte. Aber auf so unterhaltsame und herzenswarme Weise. Gar nicht schwülstig oder übertrieben brutal.
Und obwohl so viel passiert, Gutes wie Schlechtes und Trauriges, ist es doch ein leises Buch.
Die "Rezept"-Bücher werden in der Geschichte mit ein, zwei Sätzen vorgestellt. Im Anhang gibt es dann noch einmal eine Auflistung aller im Buch erwähnten Bücher. Da erhält dann auch jedes Rezept einen Namen.
Wer gerne der Reihe nach liest, dem empfehle ich "Ich treffe dich zwischen den Zeilen". Das ist das Vorgängerbuch.
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