Eigentlich wollte sich Gertie Bingham langsam zur Ruhe setzen. Seit dem Tod ihres Mannes fällt es ihr nicht mehr so leicht, Binghams Bücher zu führen. Aber dann bricht der Krieg aus, und das Leben der Londoner Buchhändlerin wird noch einmal komplett durcheinandergewirbelt. Vor allem, als sie ein jüdisches Flüchtlingsmädchen aus München bei sich aufnimmt. Hedy ist sehr verschlossen und einsilbig - und der gemeinsame Start mehr als holprig. Erst die Liebe zur Literatur bringt die beiden Frauen einander etwas näher.
Als sie sich bei einem Fliegeralarm in einen Luftschutzbunker flüchten, sind Bücher eine willkommene Ablenkung für alle, die hier Zuflucht gefunden haben. Von da an nehmen Gertie und Hedy jedes Mal, wenn der Warnruf ertönt, etwas zum Vorlesen mit. Schon bald entsteht aus der kleinen Schicksalsgemeinschaft eine Art Buchclub.
Aus Fremden werden Freunde. Doch kann es Hoffnung für sie alle geben, wenn die Welt am Abgrund steht?
Ein berührendes Plädoyer für Frieden, Mitmenschlichkeit und die hoffnungsspendende Kraft, die in Büchern steckt.
Buchbeginn (ohne Prolog)
An diesem Morgen stand Gertie besonders früh vor der Buchhandlung. Sie schlief inzwischen kaum noch länger als bis fünf Uhr. Es war lästig, aber nicht zu ändern. Hemingway, ihr gutmütiger Labrador, war wie fast immer an ihrer Seite. Seit er vor acht Jahren zur Belegschaft der Buchhandlung gestoßen war, war er zu einer Art lokalen Berühmtheit avanciert. An den meisten Tagen nahm Gertie ihn mit in die Buchhandlung, denn sie hatte festgestellt, dass er die Fähigkeit besaß, selbst den ernstesten Mienen ein Lächeln zu entlocken.
Zitate
"Wozu um alles in der Welt wurde mir ein Hirn geschenkt, wenn ich nicht damit denken darf?"
"Du bist Teil meiner Existenz, Teil meiner selbst. Du warst in jeder Zeile, die ich je gelesen habe..."
Große Erwartungen, Charles Dickens"
"Ich sage, es gibt keine größere Freude, als ein gutes Buch zu lesen. Alles andere wird viel zu schnell langweilig. Wenn ich erst mein eigenes Haus habe, so brauche ich darin zu meinem Glück unbedingt eine gute Bibliothek.
Stolz und Vorurteil, Jane Austen"
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